ÜBER FELIX THYES

ARCHITEKT und MALER

„Gezeichnet habe ich immer, auch fotografiert seit früher Jugend; später habe ich meine Fotos in der eigenen Dunkelkammer entwickelt. Ab den 1960-er Jahren, parallel zu meiner Arbeit als Architekt, habe ich regelmässig fotografiert, gezeichnet und aquarelliert: Diese beiden letzteren Techniken oft in konkreten Skizzen und in Bildern nach der Natur gemischt. Daneben konnte ich verschiedene andere Techniken wie Radieren und Lithografieren ausprobieren.

Bereits vor meinem Rückzug aus dem Architekturbüro hatte ich gezielt thematische Fotoserien gemacht, mit der Absicht, sie später mit Photoshop zu bearbeiten. Ab 2009 konnte ich dies umsetzen, neben dem Malen und Zeichnen: es entstanden thematische Serien von Bildern in Acryl und in Mischtechnik, ergänzt durch Arbeiten in Pastellkreide und Bleistift, die zum Teil eigenständig sind, aber auch als Vorstudien für neue Bildfindungen dienen.

Das Thema der Bilder wie der Fotoarbeiten ist oft die Vergänglichkeit. Ein unstabiler Zustand, der im nächsten Moment oder in absehbarer Zeit wieder anders sein kann. Alles ist in Bewegung. Auf den Acrylbildern sind das Veränderungen von Linien, die sich fast unbemerkt verschieben und dabei kleine bis grössere räumliche Wirkung entfalten. Es ist „slow painting“, das Werk entsteht langsam und genau und entwickelt dabei doch eine nicht voll kontrollierbare Eigendynamik.

In zwei weiteren Serien von Bildern und Pastellkreidezeichnungen befasse ich mich mit unbestimmten, unklaren Durchgängen oder Übergängen, die sich meist nur langsam erschliessen. Immer geht es auch um das genaue Hinsehen, gemäss einem Ausdruck von Bridget Riley: „Malen um zu sehen“.“

Felix Thyes, Juni 2012